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Der Wendelstein

Es ist kein Zufall, dass wir uns Wendlsteiner Musikanten oder auf bayrisch: „Wendlstoana“ nennen.
Das felsige Gesicht des Berges beherrscht die Kulisse in unserem Heimattal.
Einen kleinen Film über den Berg und die Volksmusik können Sie hier sehen.

 

 

 

 

Der Wendelstein ist nicht der höchste, aber der berühmteste Berg unserer Region. Er steht exponiert vor der Alpenkette und bietet mit einer Höhe von 1838 Metern einen sagenhaften Ausblick. Im Westen bis zur Zugspitze, im Süden bis zu den schneebedeckten Gipfeln der Hohen Tauern, im Westen bis zum Watzmann im Berchtesgadener Land und im Norden, bei klarer Luft, bis zum Großen Arber im Bayerischen Wald.

 

 

Ein Berg mit vielen Superlativen

Am Wendelstein wurde deutsche Technikgeschichte geschrieben. 1912  wurde hier die erste Hochgebirgsbahn Deutschlands eröffnet. Der Bau gilt historisch als Pionierleistung…mehr dazu

Am Wendelstein wurde die erste Schutzhütte in den Bayerischen Alpen gebaut, die erste
Rundfunkantenne Bayerns auf einem alpinen Berg und auch die höchstgelegene Kirche Deutschlands:
Die Wendelsteinkirche im Jahre 1889. Der Münchner Kunstprofessor Max Kleiber hat die Glocken für die Kirche
auf dem Rücken in zwei Tagen bis auf 1700 Meter getragen.

Die Wendelsteinkirche – höchstgelegene Kirche Deutschlands

 

Volksmusik am Wendelstein

Vom Wendelstein stammen auch die ältesten Belege für Volksmusik aus der Region.
Lorenz Westenrieder berichtet 1780 von Sennerinnen, die Jodlerrufe von Alm zu Alm gesungen haben.

Vor 200 Jahren war der Wendelstein noch kaum bestiegen. Die ersten Tourenberichte von Westenrieder klingen so spektakulär wie von einer Himalaya-Expedition.

Westenrieder war beeindruckt wie ein Everestbesteiger. „Voll Licht und Schnee steigen Berge empor und empor, noch höher und immer höher, Alpen auf Alpen! Herrlich! Herrlich! Nie saß ein König auf einem prächtigeren Thron, als ich hier sitze, ich, auch ein Erdenkönig – ein Mensch!“.

  Ich schreibe, wenngleich an einem Ort, wo noch keines Menschen Hand geschrieben, vielleicht keine mehr schreiben wird“.

 

Der Landeskundler machte sich im August 1780 mit Münchner Kameraden und zwei heimischen Bergführern auf, den „wilden Wendelstein“ zu besteigen. Um fünf Uhr früh begann die „große“ Expedition, und es ist dem alten Bericht eine tiefe Ehrfurcht anzumerken und eine Angst vor der wilden Bergnatur, in die sich damals nur wenige trauten.

„Bald wurden die Anhöhen immer wilder und einsamer, und es wurde mir teuer, ein Geschöpf menschlicher Art zu erblicken. Wir sahen das letzte Mal zurück und hinab in rauchende Täler.“ Keuchend stiegen Westenrieder und seine Begleiter aufwärts, tief beeindruckt vom Blick ins Tal, das Schritt für Schritt tiefer lag. Wo heute hunderte Familien wandern, sah sich die Expedition wildester Berggefahr ausgesetzt, denn Wanderwege gab es damals noch nicht. „Auf einem engen, schlüpfrigen Pfad begegnete uns ein Esel, über und über beladen. Uns ward hier schon das Gehen eine mühsame Arbeit. Das geringste Steinchen, das unter unsern Füßen sich losgemacht, verursachte ein großes Getöse.“

 

Nach sechs Stunden erreichte die Expedition eine Almhütte, wo sich die gelehrten Männer aus der Stadt stärken konnten und ihre Nerven beruhigten. Doch dann wurde es erst richtig aufregend: „Gegenüber sahen wir den Wendelstein, den höchsten Felsen in ganz Bayern. An einer ganz steilen Stelle seiner beinahe senkrechten Wand entdeckten wir mit Hilfe des Fernglases einige Gemsböcke, und es war so steil und so fürchterlich, dass ich die Augen wegwenden musste“.

Doch es half alles nichts, die Herren waren aus München angereist, um genau diesen Felsen zu besteigen. Die Tritte wurden noch schmäler, der Abgrund noch tiefer, und die Stadtmenschen bekamen gehörig Angst: „Wer da hinabfiele, würde zerrissen werden“. Zuerst wollte sich keiner der Herren Müdigkeit oder Angst anmerken lassen, bis schließlich zweien so schwindlig wurde, dass sie umkehrten. Westenrieder aber biss sich durch und stieg seinen zwei Bergführern nach.

Dafür wurde er reichlich belohnt. Am Gipfel geriet er völlig aus dem Häuschen und fing sofort an euphorisch in sein Tagebuch zu schreiben: „Ich bin noch am Leben, denn ich schreibe, wenngleich an einem Ort, wo noch keines Menschen Hand geschrieben, vielleicht keine mehr schreiben wird“.

 

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